Grünflächen in Städten werden immer weniger, die Sommer immer heisser. Der Temperaturunterschied zwischen Land und grossen Städten kann bis zu zehn Grad betragen. Dabei gibt es viel ungenutztes Raumpotenzial: Betrachtet man Orte aus der Vogelperspektive fällt auf, dass Dächer eine wichtige ungenutzte Fläche sind. Dachflächen machen bis zu 25 Prozent der städtischen Fläche aus und gehören zu den interessantesten räumlichen Ressourcen. Für ein gutes Klima sind viele kleine Grünflächen wertvoller als eine einzige grosse Fläche. Bewusst oder unbewusst ist die Nähe zur Natur ein existenzielles Bedürfnis des Menschen. Sie trägt entscheidend zu unserer Gesundheit und Wohlbefinden bei.
Begrünte Dächer – richtig geplant, gebaut und gepflegt – bringen viele ökologische Vorteile mit sich, indem sie die natürliche Kühlung, Wasseraufbereitung und Luftfilterung positiv beeinflussen. Sie sind ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Nachhaltigkeit, der Biodiversität und zur Minderung des Energieverbrauchs. Gründächer können sowohl auf Garagen, Schrägdächern oder Dachterrassen angelegt werden. Die Art der Bepflanzung hängt von der Tragfähigkeit des Dachs ab. In der Regel bestehen begrünte Dächer aus einer Abdichtung, einem Nährboden (Erde) und Vegetation (Pflanzen).
Weniger Feinstaub und CO2:
Die Pflanzen können – durch Trockenablagerung oder indem sie Kohlenstoff binden – Schadstoffe und Treibhausgase aus der Luft entfernen. Gründächer binden grosse Mengen an Feinstaub und CO2: Nach einer Modellrechnung des Bundesverbandes GebäudeGrün e. V. kann ein Quadratmeter Dachbegrünung bis zu 1,2 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) pro Jahr aufnehmen.
Geringerer Energiebedarf:
Begrünte Dächer entziehen der Luft durch den Prozess der Evapotranspiration Wärme und wirken ausserdem isolierend auf Gebäude, wodurch der Energiebedarf für Kühlung und Heizung gesenkt wird.
Wärme- und Schalldämmung:
Ein Gründach wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Im Winter ist es Wärmedämmung, im Sommer hält es die Hitze draussen. Drei bis zehn Prozent weniger Wärme gehen im Vergleich zu einem Kiesdach verloren. Die Pflanzen auf dem Dach können auch zur Schalldämmung beitragen.
Gründach als Regenwasserspeicher:
Regenwasser sammelt sich in der Begrünung und wird durch Verdunstung langsam an die Umgebung abgegeben. Das hat nicht nur einen kühlenden Effekt auf die Luft, es entlastet auch die Kanalisation. Darüber hinaus filtert es Schadstoffe, die so nicht ins Abwassersystem gelangen.
Beitrag zur biologischen Vielfalt:
Das Verschwinden vieler Grünflächen bedeutet für Vögel, Käfer, Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten weniger Plätze zum Ausruhen und zur Nahrungssuche. Auf begrünten Dächern finden sie Nahrung und Schutz. Auf extensiv begrünten Dächern sind Pflanzen aufgrund des geringen Pflegebedarfs fast vollständig auf sich allein gestellt und bilden einen eigenen, weitgehend unberührten Lebensraum.
Wohlbefinden des Menschen:
Begrünte Dächer bieten nicht nur einen ästhetischen Mehrwert , sondern schaffen Nähe zwischen Mensch und Natur. Diese wirkt sich nachweislich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit sowie die Produktivität des Menschen aus.
Die Idee der Dachbegrünung gibt es übrigens schon sehr lange: Bereits vor 30.000 Jahren bauten Mammutjäger zwei Meter tiefe Wohngruben mit Abdeckungen aus Stangenwerk und Grasbrocken, um sich vor der Kälte zu schützen. Aus vorchristlicher Zeit gibt es Überlieferungen aus dem Orient, dass dort Dächer mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurden. Das bekannteste Beispiel sind die «Hängenden Gärten der Semiramis», die zu den sieben Weltwundern der Antike zählen. In Skandinavien oder Island haben Grassodendächer eine jahrhundertealte Tradition.
Machen auch Sie Ihre Umwelt grüner! Wir sind Spezialist:innen im Bereich der Dachbegrünung und setzen gerne gemeinsam mit Ihnen Ihre Projekte um.
