Tiere und Stall vor Kälte schützen

Wenn der Winter Einzug hält, müssen Landwirte darauf vorbereitet sein, das Vieh angemessen zu halten. Die Hitze des Sommers bringt schon einige Herausforderungen mit sich, aber Kälte, Nässe und der Wind des Winters können ebenso vor Probleme stellen. Die Haltung im Freien funktioniert grundsätzlich für alle Tierarten problemlos – auch bei sehr kalten Temperaturen, wenn die Tiere für einige Stunden draussen sind und dann in den Stall zurück können. Dennoch: Auch Kühe, Schweine und Geflügel frieren. Und zwar dann, wenn sie mehr Körperwärme abgeben als sie erzeugen können. Diesen sogenannten Kältestress erkennt man am Zittern oder aufgestelltem Fell. Häufig stehen die Tiere dann mit aufgewölbtem Rücken und liegen nicht auf den nassen Boden. Generell gilt, dass junge, kranke und trächtige Tiere für Kältestress anfälliger sind. Zu den Stressfaktoren im Winter gehören unter anderem Temperatur, Wind, Regen, Schnee, Schlamm und Futtermenge bzw. -qualität.

Rinder und Schweine können sich an die kalten Temperaturen anpassen und ihre Kondition aufrechterhalten, wenn sie entsprechend ernährt und geschützt werden. Dennoch sollte man verhindern, dass sie in Kältestress kommen oder ihn mildern, wenn er eintritt.

Rinder sind sogar erstaunlich kältetolerant. Vor allem Milchkühe sind klar im Vorteil im Winter. Sie produzieren aufgrund der Milchproduktion sehr viel Wärme, da das Euter stark durchblutet ist. Sie können Temperaturen von bis zu minus 20 Grad problemlos aushalten. Hinzu kommt, dass Rinder – ebenso wie Schafe und Ziegen – Haare haben, die sie vor den winterlichen Elementen schützen. Auch Pferde haben viele Haare, um sich warm zu halten.

Schweine hingegen leiden stärker unter der Kälte und brauchen verstärkten Schutz gegen die Kälte. Zusätzliche Einstreu oder dichtere Einstreu, die nicht aus reinem Heu besteht, das Hautreizungen verursachen kann, wärmt die Tiere zusätzlich. Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, ist es sinnvoll, eine Isolierung im Stall zu haben, die etwa so hoch ist wie die Oberkante der Buchten, um die Wärme zu halten.

Ein nasses Haarkleid beeinträchtigt die natürliche Isolierung der Tiere. Schlamm hat fast den gleichen Effekt wie Regen, indem er die Isolierung der Rinderhaare verringert. Mit Einstreu kann man das Vieh sauber halten und vor Schlamm oder gefrorenem Boden zu schützen. Wenn möglich, sollte man die Futterplätze häufig wechseln. In vielen Situationen lässt sich Schlamm nicht vollständig vermeiden, dann sollte man zumindest versuchen, einen trockenen Liegebereich für die Tiere zu schaffen. Nasse und schlammige Bedingungen können die Euter verunreinigen und zu gesundheitlichen Problemen bei neugeborenen Kälbern führen. Auch das Entfernen von Eis und Schnee ist wichtig, um Rutschgefahr zu vermeiden.

Wind und Zugluft können den Kältestress verstärken. Wir alle kennen den Windchill-Effekt. Vereinfacht gesagt beschreibt er den Unterschied zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Temperatur bei Wind. Dieser entzieht der Hautoberfläche die dort relativ warme Luft und erhöht die Verdunstungskälte. Die Schwächung der Abwehrkräfte und erhöhte Krankheitsanfälligkeit sind häufig die Folge. Ein gut belüftetes Gebäude ist also dringend notwendig.

Bei Kälte fressen Tiere mehr. Rinder, die normalerweise 2,5 Prozent ihres Körpergewichts an Heu fressen, können ihren Bedarf auf bis zu 3,5 Prozent steigern. Nicht nur mehr, auch höherwertiges Futter kann sinnvoll sein. Verdaulichkeit und Energiegehalt des Futters sind die wichtigsten Faktoren, auf die man achten sollte. Die Zufütterung von Getreide oder Nebenprodukten ist ein zusätzlicher Energiebooster.

Um im Stall der Kälte zu trotzen, empfehlen wir folgende Massnahmen:

  • Indem Sie Leitungen im Fussboden verlegen, sind Ihre Wasserleitungen, Zirkulationsanlagen, Tränkebecken und -heizungen frostsicher
  • Freiliegende Rohrleitungen sind frostgefährdet. Sie können mit Rohrbegleitheizungen vor Frost geschützt werden
  • Installieren Sie Frostschutzthermostate und Warnanlagen für Ringleitungen
  • Zugluft und zu hohe Luftfeuchtigkeit im Stall vermeiden
  • Im Liegebereich für trockene, warme Matten sorgen
  • Wasserbrunnen und -tanks täglich überprüfen, um sicherzustellen, dass das Vieh genügend Wasser bekommt

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